Endlich Ordnung!

In den letzten beiden Tagen stand das Schaffen von Ordnung und Übersicht bei vielen Baustellen im Vordergrund. Los geht es am Dienstagmorgen. Während wir Vereinsmitglieder in einem Plenum die nächsten Tage planen, fällt Tobias in Rekordgeschwindigkeit acht Fichten neben dem Haupthaus. In einer Gemeinschaftsaktion werden die Stämme entastet und alles auf den Grünschnitthaufen getragen. Das Ganze geht so schnell, dass wir es nicht einmal geschafft haben, die Aktion in einem Bild festzuhalten. Daher können wir euch leider nur die abgeschnittenen Stümpfe präsentieren, die nun einen neuen Laufweg direkt ums Haupthaus herum freigeben. Der Platz wird außerdem für weitere Dacharbeiten benötigt.

Neben dem Haupthaus sieht man 8 Baumstümpfe.

Zusätzlich zu den Holzarbeiten in Rihula fährt ein volles Auto am Nachmittag zu Marju und Georg, um dort beim Holzmachen zu helfen. Wir freuen uns, nach der vielen Unterstützung, die wir erhalten haben, auch etwas zurückgeben zu können. Es gilt, ein paar schwere Stämme aus dem Waldstück nebenan zu holen und klein zu machen. Trotz der großartigen Verpflegung mit Marmeladenpfannkuchen ist das eine ganz schön anstrengende Aufgabe!

Im Haupthaus lichtet sich der Staub immer mehr und die Aufräumarbeiten schreiten voran. An beiden Tagen wird kräftig weiter gehämmert und gestemmt. In drei von vier großen Räumen sind mittlerweile der Putz von den Wänden und die Deckenplatten der Zwischendecke entfernt. Dadurch hat sich der Geruch des Hauses schon deutlich verändert. Da die Duftübertragung im Internet noch nicht erfunden wurde, müsst ihr mit unserer Beschreibung Vorlieb nehmen: Nachdem es am Anfang klamm und abgestanden gerochen hat, ist es nun frisch und staubig vom Putzabschlagen.

Petra arbeitet mit dem Stemmeisen an einer Deckenplatte
Nach dem Putz entfernen kommt auf dem Holz in Blockbauweise ein feines Gitter aus Holzstreifen zum Vorschein. An der Decke sind wieder Deckenbalken zu sehen

Auch im Außenbereich räumen wir weiter auf. Rüdiger und Jo beschneiden Bäume und entfernen Totholz. Es wird freigeschnitten, gerecht und abtransportiert. So langsam kann man erahnen, wie der Garten wohl mal ausgesehen haben könnte. Immer wieder tauchen kleine Bäume, Beerensträucher oder Zäune aus dem hohen Grün auf und geben immer mehr vom ursprünglichen Bild preis. Mittlerweile sind einige wichtige Bereiche freigelegt und wir können von der reinen Bestandsaufnahme auch etwas zur Gestaltung übergehen. Rüdiger, Lukas und Anna legen dafür heute den Grundstein und beginnen, eine Totholz-Hecke zu bauen.

Rüdiger und Lukas schlagen Pflöcke für die Totholzhecke ein

Eine weitere große Aktion ist nun nach mehreren Tagen intensiven Aufräumens abgeschlossen: Neben der Scheune lagen die Überreste eines zusammengebrochenen Holzschuppens. Um für die Dacharbeiten an der Scheune ein Gerüst stellen zu können, brauchen wir jedoch den Platz. Daher bergen Anna, Lukas und Tobias Bretter aus den Brennnesseln und entnageln sie. Die Bretter können wir für andere Baustellen gut gebrauchen und Tobias beginnt anschließend direkt, daraus Böcke zu bauen. Außerdem gilt es, noch die letzten großen Stücke zweier umgestürzter Eichen zu bergen, die zwischen den Schuppenüberresten liegen.

Tobias und lukas Tragen lange Bretter von der Scheune weg
Tobias präsentiert einen entnagelten Balken auf den selbstgebauten Böcken

Im diesjährigen Küchen- und Wohnbereich gibt es gleich mehrere Bauvorhaben, die zu Ordnung und Gemütlichkeit betragen. Um die Lagermöglichkeiten in der Küche zu verbessern, bauen Anne und Janne ein Küchenregal, sodass nicht mehr alle unsere Vorräte in Kisten auf dem Boden lagern müssen.

Janne steht vor dem fertigen Küchenregal

Am Flussufer arbeiten David und Stella an einem improvisierten Flusskühlschrank. Dafür stellen sie eine Tonne ins kniehohe Wasser und bauen sie so ein, dass sie nicht weggespült wird. Zusätzlich knüpft Stella ein Netz für ungeöffnete Lebensmittel - wir hoffen, dass uns der Tofu nicht durch die Maschen geht, sonst leidet die Konsistenz der Bolognese.

Stella knotet ein Netz aus Sisalgarn

Den Blick auf den neuen Kühlschrank und den vor einigen Tagen gebauten Steg kann man künftig noch besser genießen. Aus angespitzten Pfählen und Brettern baut Sören eine „romantische Bank“ (Arbeitstitel), die abends von der Sonne beschienen wird. Nachts davor wurden die Pfähle im Feuer angekohlt, um die Langlebigkeit der Konstruktion zu erhöhen. Ob die Bank wohl noch mit einem geschnitzten Herz verziert wird?

Sören legt das Sitzbrett auf die Bankpfähle auf. Im Hintergrund der Kunda-Fluss

Für Klaas und Hagen geht es heute wieder auf das Gerüst. Das Dach ist zwar schon größtenteils dicht, aber der Schornstein ist noch eine Schwachstelle. Einerseits sind einige Steine lose, die das Dach beschädigen könnten, andererseits sind die Übergänge zum Dach nicht mehr dicht. Die Lösung: Sie tragen die losen Steine ab und bauen dem Schornstein einen Hut, der Regen und Schmelzwasser abhält.

Der Schornstein des Haupthauses hat jetzt ein kleines Dach aus Holz

Wieder auf dem Boden angelangt nehmen sich die beiden noch die Scheunentore vor. Diese hängen nur noch lose in der Angeln - eine Angel fehlt - und sind nur durch Anheben zu bewegen. Ein paar Schrauben und Bretter später, und nach einer neuen Angel aus dem ehemaligen Schuppen sieht das schon ganz anders aus. Nun kann das Kino in Zukunft wirklich seine Tore öffnen.

Klaas guckt stolz durch die Scheunentore, deren Tore nun wieder offen stehen können

Nach getaner Arbeit soll es zum Abendessen Buchweizen mit Pilzsoße geben, doch dafür fehlt noch eine wesentliche Zutat. Also machen sich Janne und Petra auf in den Wald, trotzen Hirschläusen und Mücken und kommen zum Glück mit gut gefülltem Körbchen voller leckerer Pfifferlinge zurück. Wir begeben uns nun zu Tisch und sagen bis bald!

Ein geflochtener Korb voller Pfifferlinge, verziert mit rotem Band