Es wird gerödelt!
Als neues, aber schon gut eingespieltes Team wurde in den letzten Tagen einiges fertig gestellt. Im Haupthaus schlagen Jorge und Bettina im Werkzeugraum den restlichen Putz ab. Dafür räumt das ganze Team den Werkzeugraum morgens aus und am Ende des Tages wieder ein. Nun ist das gesamte Haupthaus ohne Putz und die Balkenwände können besser trocknen!
Um die schönen Kastenfenster vor weiterer Beschädigung durch Wetter und Randale zu schützen, hat Tobias bereits in den vorherigen Tagen massive Fensterabdeckungen gezimmert, die fest aber ohne Beschädigung der Original-Fensterrahmen montierbar sind. Nun sind alle bis auf eine aufgehängt!
Auch auf dem Scheunendach können Tobi und Jakob große Fortschritte verzeichnen: Zuerst bringen sie eine Unterspannbahn an und befestigen darüber Holzlatten und schließlich die Dachplatten. Nun ist das Scheunendach wieder zu, es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten, bis auch diese Reparatur völlig von unserer To-Do-Liste gestrichen werden kann. Weiter unten an der Scheune kümmern wir uns noch um das zweite Tor und machen beide Flügel wieder gängig.
Bettina turnt derweil unterm Dach herum – allerdings nicht unter dem der Scheune, sondern unter dem des Haupthauses, mit dem äußerlich bereits reparierten Dachschaden. Die Feuchtigkeit hat sich nämlich auch im Sand und im Moos, das zur Isolation auf der Decke liegt, festgesetzt. Zusammengekauert unter dem Dach schaufelt sie also den feuchten Bereich des Belags durch die durchgebrochene Decke hinab in eine Maurerwanne.
Rüdiger bringt eine Linde und einen Apfelbaum wieder in Form, während Lionel und Lola zwei wunderschöne große Lärchen (Marju erzählt, dass sie 1967 gepflanzt wurden) von den sie einwachsenden Tuja- und Fichtenhecken befreien. Diese sind über die Jahre zu baumhohen Bollwerken mutiert, die dem Hof, aber vor allem auch den eigentlich auf ganzer Stammhöhe gewachsenen Lärchenästen das Licht nahmen. Insgesamt ist nun der gesamte Bereich zur Straße hin gut freigeschnitten. Dabei fällt natürlich jede Menge Grünschnitt an, das mit vereinten Kräften zum einem weiteren Grünschnitthaufen aufgestapelt wird.
Neben den Baustellen um und im Haus ist natürlich die Küche eine der wichtigsten Aufgaben auf einer Bauhütte. Mit Kartoffel-Lauchsuppe und einem Curry ist dafür gesorgt, dass wir wohl gesättigt und motiviert uns der Arbeiten widmen können. Auch die obligatorischen Einkäufe und Fahrten zur Quelle werden von den neunen Küchenbeauftragten gut koordiniert erledigt und sowohl Wasserholen, als auch Supermarkt sind für beide interessante erste Estland-Eindrücke außerhalb Rihulas.
Schließlich reist Lukas ab, der vom ersten Tag an dabei war und die Bauhütte damit am längsten von uns allen begleitet hat. Doch die Bauhütte ist damit nicht zu Ende: Da nun alle Wände im Haupthaus vom Putz befreit sind, kann es mit den durchweichten Böden weiter gehen und auch an Scheune und Stall haben wir dieses Jahr noch einige kleinere Baustellen vor. Seid gespannt, bis bald!